Wer „brennt“ – also an Herausforderungen mit hoher Leistungsbereitschaft und großem Engagement heranzugehen pflegt – läuft Gefahr, irgendwann auszubrennen (engl. to burn out). Erste Anzeichen sind Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und Ängste, anstehende Aufgaben nicht mehr bewältigen zu können.
Häufig versuchen Betroffene diesen Symptomen mit „mehr desselben“, also mit noch mehr arbeiten, sich noch mehr anstrengen zu begegnen. Erholung fällt aus und ist irgendwann gar nicht mehr möglich. Nicht selten leiden soziale Beziehungen.
Viele Betroffene weisen zwei Eigenschaften auf, die sie in hohem Ausmaß für Burnout anfällig machen:
- Betroffene streben besonders intensiv nach persönlicher Anerkennung und persönlichen Zuspruch durch andere.
- Viele Betroffene weisen unklare und überhöhte Ansprüche an sich selbst auf.
- Oftmals fällt es den Betroffenen schwer, Erfolgserlebnisse für sich zu verbuchen.
- Sie jagen einem übertriebenen Ideal hinterher, das nicht zu erreichen ist.
Warn- und Alarmsignale
Vor einer Burnout-Krise erscheinen viele Betroffene sehr aktiv, dynamisch, sind ideenreich und (über-) engagiert.
Vielfach werden eigene Bedürfnisse hintan gestellt. Misserfolge und Enttäuschungen werden nicht wahrgenommen.
Die Betroffenen werden nach dem (Über-) Engagement durch eine Erschöpfungsphase ausgebremst. Sie fühlen sich matt, haben häufig banale Erkältungen, weisen Tages- oder chronische Müdigkeit auf und sind leichter reizbar.
Letztendlich mündet der ausgebrannte Zustand in der Resignation, Entmutigung, Niedergeschlagenheit und Minderwertigkeits- und Versagensgefühlen.
Therapie des Burnout-Syndroms
Diagnostisch ist das Burnout-Syndrom schwer von Depressionen, Anpassungsstörungen oder Ängsten abzugrenzen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung besteht darin, gemeinsam mit Ihnen herauszufinden, was Ihren individuellen Symptomen zugrunde liegt und das (Wieder-)Entdecken Ihrer Ressourcen.
Der Aufbau eines ausgewogenen Lebensstils mit Entspannungsphasen (Work-Life-Balance) ist zentral. Häufig gilt es jedoch erst zu lernen, zu entspannen und zu genießen, kein schlechtes Gewissen zu haben, oder die eigene Vorstellung von Erfolg zu verändern. Dies ebnet den Weg zu einer gesunden Lebensführung, in der eigene Bedürfnisse befriedigt werden und sich wieder Gefühle der Freude, Ruhe und Zufriedenheit einstellen.